Terroir im nord-westlichen Rheinhessen
Geologie
Geologisch gesehen ist Rheinhessen Teil des Mainzer Beckens. Dieses Absenkungsgebiet am nord-westlichen Rand des Oberrheingrabens gelangte zur Epoche
des Tertiärs ( 65 Mio - 2,6 Mio Jahre ) episodisch unter Meereseinfluss. Somit kam es zur Ablagerung fossilführender Kalke und
Mergel. Sehkuhknochenreste, Haifischzähne, Gehäuse verschiedenster Weichtiere von Muscheln, Schnecken und Korallen belegen
eine differenzierte Schelfgebietsfauna. Aus den festländischen Phasen erhielten sich u.a. die Ur-Rheinsande, als der Rhein noch von Worms direkt zur Binger Pforte, durch eine sanft
abfallende savannenartige Landschaft mäandriete. Auch aus dieser Zeit stammen zahlreiche Fossilienreste, wie z.B. ein Schädel eines großen elefantenartigen Rüsseltiers, dem Dinotherium Giganteum,
welches in den Ur-Rheinsanden bei Eppelsheim gefunden wurde. Über diese Schichten kam es in den Kaltzeiten des Quartärs ( 2,6 Mio - heute ) zu erheblichen Lössanwehungen, die zur Entstehung
der fruchtbaren Löss-Böden führte.
Landschaft
"Rheinhessen" als politischer Begriff, naturräumlich "Rheinhessisches Tafel- u. Hügelland", oder umgangssprachlich "die roihessisch Toskana", präsentiert sich im zentralen Teil als eine offene, meist flachhügelige Landschaft, mit Ackerbauflächen und Weinbergen. Der Vergleich mit der "Toskana" ergibt sich wohl aus einer Kombination, aus dem meist geringen Relief, den hellen Kalksteinen und Lössböden, einer intensiven Weinwirtschaft, geringen Niederschlägen und langen Sonnenscheindauern. Vor allem die geographische Lage, im Windschatten des Hunsrücks und als Teil der Rheinebene, erzeugt hier so weit nördlich ( 50. Breitengrad ) ein doch recht mildes Klima. Deutlich anders gestaltet sich das Landschaftsbild in den nördlichen Randbereichen. Dort grenzt Rheinhessen (West -> Ost) an das Nahebergland, das Rheinische Schiefergebirge und den Odenwald. Die Trennung zu diesen Mittelgebirgsbereichen wird landschaftlich durch die Rhein- u. Nahe-Ebenen vollzogen. Zu den Fluss-Ebenen hin tritt der Teil-Begriff "Tafel-Land" in den Vordergrund. Das steil abfallende Relief bietet optimal zur Sonne ausgerichtete Wein-Kultivierungslagen und bietet gleichzeitig einzigartige Panoramablicke durch den Wechsel zu seinen deutlich anders ausgeprägten Nachbarlandschaften.
Tour 3 & Tour3.1
Ur -Rheinsande & Meereskalke
im rheinhessischen Terroir
Die Terroir-Tour:
Beide Touren führen im nord-westlichsten Rheinhessen entlang der Steilkante des Tafellands zu Rhein- u. Nahe-Ebene über den angrenzenden Plateaubereich. Die Weine werden meist direkt in ihren Anbaulagen verkostet und das roihessische Terroir erläutert. In den Weinen kommen die regionalen Terroir-Faktoren aus Kalk- u. Mergel-Gesteinen, Löß-Böden u. den begünstigten Klimaverhältnissen der Region zu ihrer vollen Entfaltung. Die Touren begleiten der Bio-Winzer Christoph Hothum, der über seine Feld- u. Kellerarbeit berichtet und ich, Andreas Stolz, als Geologe.
Der 2-stündige Spaziergang verläuft durch die Kultivierungslagen Sonnenberg u. Honigberg zwischen Aspisheim und Dromersheim. Die auf dieser Tour angebotenen Weine sind alle aus biologischem Anbau. Als begleitender Einstieg in die Terroir-Faktoren der Region erwartet uns zunächst ein Prosecco. Auf dem Weg wird ein Riesling auf fossilreichem Weinbergsboden verkostet und am Standort der Ur-Rheinablagerungen wird der traditionelle Silvaner Roihessens kredenzt.
Termine: Individualtermine auf Anfrage
Inklusive:
Ablauf und Hinweise:
Kosten:
Allgemeines:
Die 5-stündige Wanderung führt von den Ockenheimer Steillagen, entlang des oberen Hangs auf das Plateau des Jakobs- & Laurenzibergs, oberhalb der Dörfer, Gau-Algesheim, Appenheim, Aspisheim und Dromersheim. Von hier aus überblickt man die Rheinebene in herrlichen Panoramablicken; ins 40 Kilometer entfernte Donnersberg-Gebiet, den Hunsrück, das Nahe-Bergland und den Rheingau, mit dem sich südlich anschließenden Inselrhein. Die Tour führt durch die 8 Weinbergslagen - Klosterweg, Schönhölle, Johannisberg, Rothenberg, St. Laurenzikapelle, Sonnenberg, Honigberg & St. Jakobsberg - in denen unterschiedliche rebsortenreine Weine direkt in ihren Anbaulagen verkostet werden.
Termin: Individualtermine auf Anfrage
Inklusive:
Standorte:
Ablauf und Hinweise:
Kosten:
Allgemeines: